Höhepunkte
2022
Chefarztwechsel hoch drei

Gleich zwei neue Chefärzte sowie eine neue Chefärztin aufs neue Jahr: Mit PD Dr. med. Daniel Franzen, Departementsleiter Medizinische Disziplinen, PD Dr. med. Ahmed El-Balat, Chefarzt Frauenklinik und Dr. med. Marion Baumann, Chefärztin Geriatrie, starten im Januar gleich drei neue Führungskräfte. Viel Expertise, die sich im Laufe des Jahres in diversen Höhepunkten innerhalb der Departemente verdeutlicht.
Aktive Kommunikation gegen aussen

Wissen zu erwerben und hinter unsere Kulissen zu schauen – das ermöglichen wir Interessierten auf vielfältige Weise. Seit 2022 ist unsere Zeitschrift SPITUS zurück. Sie durchleuchtet den vielschichtigen Arbeitsalltag unserer Spitalmitarbeitenden und transportiert gefragte medizinische Themen. Ebenso tut dies unser SPITUSBLOG. Er präsentiert überdies sämtliche Videos zu «Frag den Doktor», die wir in Kooperation mit dem Zürcher Oberländer produzieren und die – zusätzlich zu sechs öffentlichen Vorträgen im 2022 – medizinische Themen für den Laien verständlich aufbereiten.
Höhepunkte aus der Frauenklinik

Die Frauenklinik vertieft im Bereich der Gynäkologischen Onkologie die Zusammenarbeit mit dem Universitätsspital Zürich. Neben seiner Festanstellung als Chefarzt am Spital Uster erhält PD Dr. med. El-Balat am USZ eine 20%-Anstellung als Leitender Arzt. Das ermöglicht einen nahtlosen Patientinnenpfad von der wohnortnahen Grundversorgung über die hochspezialisierte Medizin zur regionalen Nachsorge. Auch in der Geburtshilfe macht das Spital Uster Schlagzeilen: Mit Dr. Mouhib Adjan – einem äusserst erfahrenen Perinatalmediziners – werden bei uns wieder Spontangeburten bei Steisslage oder Zwillingen durchgeführt.
Spital Uster wird eine AG

Ein klares Ja zur Rechtsformumwandlung: so präsentiert sich der Urnengang im Mai. Das Spital Uster wird ab dem 1. Januar 2023 zu einer gemeinnützigen Aktiengesellschaft, wie alle zehn Zwecksgemeinden einheitlich bestimmen. Geschäftsleitung und Verwaltungsrat sind erleichtert: Die Reformänderung und die sich daraus ergebenden neuen Möglichkeiten spielen eine wichtige Rolle, um die aktuellen und künftigen Herausforderungen im Gesundheitsmarkt zu meistern.
In kleinen Schritten zum grünen Spital

Nach und nach nachhaltiger zu werden, das ist unser Ziel. 2022 haben wir unser vegetarisches und veganes Sortiment im Restaurant ausgebaut, sind am Patientenbett von PET- auf Glasflaschen umgestiegen und haben mit der Einführung von reCIRCLE-Produkten bei Take-Away noch mehr Abfall reduziert. Mit unserer internen Sensibilisierung und Energiesparkampagne im Herbst konnten wir ausserdem mächtig den Stromverbrauch reduzieren.
Es grünt so grün …

Der neue Spitalpark nimmt immer mehr Form an. Das Pflanzen des ersten Baumes im März fällt zusammen mit einem bekannten Wetterphänomen: des mittels Luftströmen von Nordafrika nach Europa beförderten Saharastaubs. Eine schöne Symbolik, enthält doch der Staub wichtige Nährstoffe, die den Pflanzen als natürlicher Dünger dienen. Kein Staub, sondern viel Sonne dann im Juli bei der Parkeröffnung: Der fertig angelegte Park inklusive Naturteich, naturnahen Wiesen und begehbaren Rasenflächen erstrahlt in seiner vollen Farbenpracht!
Tag der offenen Tür

Eine zweijährige Bauphase ist abgeschlossen: Das neue Rettungsdienstgebäude, die Energiezentrale, das Parkhaus sowie der darüber liegende Spitalpark sind fertiggestellt. Grund genug für einen Tag der offenen Tür! Die Bevölkerung freut's. Sie profitieren bei zahlreichen Attraktionen vom Einblick ins Spital und feiern mit uns nicht nur die Neuerungen, sondern auch das 40-jährige Bestehen unserer Familienabteilung.
Verbesserte Arbeitsbedingungen

Sämtliche Löhne werden betreffend Marktkonformität unter die Lupe genommen und – wo angezeigt – angepasst. Auch ein Teuerungsausgleich wird gewährt. Investiert werden dabei 2.6 Prozent der gesamten Lohnsumme. Insbesondere für den Bereich Pflege werden Massnahmen verabschiedet, die dem bestehenden Fachkräftemangel entgegenwirken sollen. Dass ab 2023 für die Umkleidezeit bis zu vier zusätzliche Ferientage (Jokertage) gewährleistet werden, ist eine davon. Mit einer Personalmarketingkampagne wird überdies heftig die Werbetrommel gerührt.
Gütesiegel hier, Rezertifizierung da

Unsere Wundsprechstunde feiert ihr 15-jähriges Bestehen. Die hohe Behandlungsqualität und Expertise wird von der Schweizerischen Gesellschaft für Wundbehandlung mit einer erneuten Vergabe des Gütesiegels für weitere drei Jahre bestätigt. Für die kommenden vier Jahre erhält das Spital Uster ausserdem die Auszeichnung als «Sport Medical Base approved by Swiss Olympic».
Weiterentwicklung der Notfallstation

Rund 28'000 – so viele Notfallpatientinnen und Notfallpatienten sind 2022 am Spital Uster betreut worden. Unser neuer ärztlicher Leiter der interdisziplinären Notfallstation, Dr. med. Hans Matter – ein ausgewiesener, interdisziplinärer Notfallmediziner der ersten Stunde – wird zusammen mit seinem Team dafür sorgen, dass auch in Zukunft die Notfallmedizin für unser Einzugsgebiet von 170'000 Menschen auf einem hohen Niveau sichergestellt bleiben wird.
Stark in der Weiterbildung

Wir haben bei der jüngsten Umfrage des Schweizerischen Instituts für ärztliche Weiter- und Fortbildung überdurchschnittlich gute Noten für unsere Weiterbildungsstätten in der Inneren Medizin und Chirurgie erzielt und deutlich besser abgeschnitten als ähnlich grosse Spitäler. Diese Lorbeeren freuen uns und zeigen, dass sich unser Engagement für die Weiterbildung der jährlich rund 80 Assistenzärzt*innen und Unterassistent*innen auszahlt.
Expertise und deren Vermittlung

PD Dr. med. Daniel Franzen wendet bei einer 63-jährigen Patientin ein neues Verfahren zur Behandlung von chronischer Bronchitis an: die Rheoplastie. Sie kam schweizweit bislang erst in den beiden Universitätsspitälern Zürich und Basel zum Einsatz. Das vielversprechende Verfahren verbessert die Lebensqualität von COPD-Betroffenen massiv. Nicht nur Wissen anwenden, auch Wissen vermitteln steht im Fokus unserer Departemente Innere Medizin und Chirurgie. Während das Chirurgische Symposium bereits zum fünften Mal durchgeführt wird, findet 2022 erstmals auch ein Ustermer Symposium der Medizinischen Klinik statt.
Definitiv auf der Spitalliste

Die Gesundheitsdirektion Zürich erteilt dem Spital Uster sämtliche Leistungsaufträge definitiv. Dies, nachdem sie sich im März aufgrund der Beurteilung der Jahresabschlüsse 2019 und 2020 erst für provisorische Aufträge ausgesprochen hat. Sie erachtet die gegenwärtige finanzielle Entwicklung des Spitals Uster als überzeugend und glaubt daran, dass das Spital Uster bis Ende 2025 eine nachhaltige Kosteneffizienz und eine wirtschaftliche Stabilität zu erreichen vermag.
Neue Verwaltungsratspräsidentin

Dr. med. Sacha Geier wird zur Nachfolgerin von Verwaltungsratspräsident Reinhard Giger gewählt, der nach 10 Jahren Dienstzeit Ende 2022 in den Ruhestand tritt. Die gelernte Fachärztin der Anästhesiologie und Intensivmedizin durchlief in ihrer Karriere sämtliche klinischen Positionen bis hin zur Chefarztfunktion und Geschäftsleitung. Sie bringt nicht nur ein fundiertes Wissen im Gesundheitswesen mit, sondern dank diverser Management-Weiterbildungen auch solide Fähigkeiten in Strategie und Leadership.
«Im Spital Uster fühle ich mich zuhause.»
Loyalität und Treue sind Werte, die sich jede Führungskraft von seinen Mitarbeitenden wünscht. Umgekehrt ebenso: Auch Mitarbeitende wünschen sich einen loyalen Arbeitgeber. Einer, der sie wahrnimmt, unterstützt und fördert. Das Spital Uster nimmt das Ernst. Ein respektvoller und wertschätzender Umgang über alle Hierarchiestufen hinweg, Mitspracherecht und gute Entwicklungsmöglichkeiten sind nur einige der Werte, die hier gelebt werden. Das ist auch eine Erklärung dafür, dass viele ehemalige Mitarbeitende gerne ans Spital Uster zurückkehren. Zu ihnen gehört Isebel Thamarasseril. Sie machte am Spital Uster ihre Ausbildung zur Pflegefachfrau HF, stieg danach zur Pflegefachverantwortlichen auf und entschied sich dann, das Spital Uster zu verlassen, um eine Zusatzausbildung in einem Zentrumsspital zu starten.

Isebel Thamarasseril ist Pflegefachverantwortliche am Spital Uster.
Ersehnte Rückkehr
«Als ich weg war, wurde mir erst richtig bewusst, wie verwöhnt ich am Spital Uster gewesen war», sagt sie. Sie sei von Beginn weg unterstützt und gefördert worden. «Ich war nicht nur fachlich super betreut, sondern arbeitete auch mit tollen Menschen zusammen.» Ein Wechsel des Arbeitgebers hatte sich für Isebel Thamarasseril aufgedrängt, da am Spital Uster für das gewünschte Nachdiplomstudium kein Platz mehr verfügbar gewesen war. «Ich freute mich auf die die neue Arbeitsumgebung und betrachtete den Wechsel als Chance», sagt sie.
«Als ich weg war, wurde mir erst richtig bewusst, wie verwöhnt ich am Spital Uster gewesen war»
Schon bald sei sie aber sehr unglücklich gewesen und habe das Spital Uster mit seinem persönlichen Arbeitsklima vermisst: «Ich ging nur noch zur Arbeit um der Ausbildung willen», sagt sie. Als sie diese aus privaten Gründen abbrechen musste, sei für sie sofort klar gewesen, ans Spital Uster zurückzukehren.
Mit allen per Du
«Ich konnte im Spital Uster dort einsteigen, wo ich aufgehört hatte», schwärmt Isebel Thamarasseril. Auch ihre bisherig geleisteten Dienstjahre seien beim Aus- und Wiedereintritt nicht verfallen, sondern aufaddiert worden. «Und was mich besonders gefreut hat: Den Mitarbeitenden im Haus war aufgefallen, dass ich weg gewesen war.» Das sei das Besondere am Spital Uster: Es herrsche eine familiäre Atmosphäre, man kenne sich und begegne sich auch interdisziplinär auf Augenhöhe. Diese offene, respektvolle und wertschätzende Kommunikation wurde inzwischen in einer Du-Kultur verankert. Sie soll hierarchisches Denken und Handeln weiter abbauen. Die flachen Hierarchien wirken sich positiv auf die Unternehmenskultur aus, ist Isebel Thamarasseril überzeugt: «Ich finde es super, dass CEO Andreas Greulich auch in der Basis präsent ist und sich persönlich vor Ort ein Bild macht.» Kürzlich habe er einen Vormittag lang auf der Station mitgearbeitet.
Massnahmen zur Entlastung der Pflege
Natürlich stehe auch in Uster nicht alles zum Besten und insbesondere in der Pflege gebe es viel Verbesserungspotential, stellt die junge Pflegefachfrau klar. Bei der dauerhaft hohen Belastung sei ein gutes Team, das am selben Strick ziehe, jedoch Gold wert. Ausserdem seien im vergangenen Jahr diverse Massnahmen zur Entlastung der Pflege in die Wege geleitet worden. Die Vergütung der täglichen Umkleidezeit in Form von vier Jokertagen pro Jahr, die als Freitage eingesetzt werden können, ist eine davon. Eine andere die eigenverantwortliche Dienstplangestaltung durch das Team, welche auf einer Abteilung als Pilotprojekt zur Umsetzung kam. Ganz neu wurde ausserdem der Prozess in der Visite angepasst. Er sieht nicht nur vor, dass sich die Ärzteschaft eigenständig über die Patientinnen und Patienten informiert, sondern diese auch in die Visite mit einbezieht. Effiziente und strukturierte Abläufe führen zu einer massiven Zeiteinsparung für die Pflegenden. «Das alles sind Bestrebungen in die richtige Richtung», sagt Isebel Thamarasseril. «Wir hoffen, dass sie in Zukunft tatsächlich zu einer Entlastung des Pflegepersonals führen werden.» Sie bleibe optimistisch. Gewiss sei vorerst immerhin etwas: «Der Wechsel in ein anderes Spital ist keine Option für mich.»
Text: Sarah Buob